Mit Wort, Wurm und Wurz Teil 1
- ghoststorm90
- 13. Nov. 2021
- 4 Min. Lesezeit
Eiszeitmedizin/ paläolithische Medizin
Die Welt vor 24.000 bis 18.000 Jahren Die letzte Eiszeit erreichte ihren Höhepunkt. Die Gletscher waren weit vorgerückt, so dass weite Teile des nördlichen Eurasiens und Nordamerikas unter einer dicken Eisdecke lagen. Soviel Wasser war gefroren, dass der Meeresspiegel weltweit um bis zu 130 m tiefer lag als heute. Am Rande dieser Eisschilde entstand eine trockener, kalte Grassteppe, die einen idealen Lebensraum für große Herden pflanzenfressende Säugetiere bildet. Mammut Elefanten, Rentiere, Wollhaarnashörner, Moschusochse, Rothirsche, Bison, Saiga Antilopen und andere. Die Menschen in diesen geographischen Breiten stellten mithilfe ihrer Hunde, den Tieren nach. Sie lebten ähnlich wie bis vor 300 Jahren die Prärieindianer, die vor allem Bisonjagd betrieben. Das Fleisch der Großsäuger näherte sie, Leder und Felle kleideten sie, Fett fütterte ihre Lampen, dir melden und Harnblasen dienen als Behälter, Knochen und Hörner als Werkzeuge, Sehnen als Zwirn, und sogar die Behausung bestand, wo keine Weiden und Birken Schösslinge vorhanden waren, oft aus Mammutknochen, die mit Tierhäuten überspannt waren. Im Sommer wohnt in diese Menschen in Tipi artigen, transportablen, kleinen Zelten und im Winter in groben Häusern, die teilweise in der Erde versenkt waren. Aufgrund des niedrigen Meeresspiegels konnten die Herden wie auch die Jäger, ohne Probleme von Ostsibirien nach Amerika gelangen. Die Urgeschichtler malen uns ein Bild von einer steinzeitlichen Großwildjäger Kultur, die sich in fast allen Aspekten von Europa bis nach Nordamerika ähnelte. Das war nicht nur in der materiellen Kultur der Fall, wie etwa bezogen auf die Unterkunft, Kleidung und Jagdwaffen Herstellung, sondern auch in der geistigen Kultur. Zur letzteren gehört in die Geschichten, die man sich über den mächtigen Bär, den Wolf, den Hirsch und den schelmischen Fuchs oder den klugen Raben erzählte, dazu gehörte die Vision vom Weltenbaum als Weltachse und von den dreifachen Gliederungen des Universums, auch die Vorstellung des Himmelsgewölbes als einer Zeltplane, durch dessen Löcher das Himmelslicht als Sterne funkelt. Einige dieser alten Geschichten sind bis in die Neuzeit weitergetragen worden als Märchen, mit ihrem neuesten Versionen der Gebrüder Grimm. Dazu gehörte auch die Überzeugung, dass Tiere arteigene Geisteshüter haben und dass man von ihnen zuerst die Bewilligung haben muss, um sie jagen zu dürfen. Weiter gehört zu den archaischen zirkumpolaren Weltbild, dass Bäume und Pflanzen eigene Geister haben und dass die Großmutter aller Seelen unter der Erde lebt, dass die Welt beseelt und ansprechbar ist, dass Schamanen in die andere Dimensionen reisen können und vieles mehr. Die schamanischen Heiltechniken, die Schwitzhütte und, was für uns hier von besonderem Interesse ist, die Heilpflanzenkunde dieser unserer steinzeitlichen Ahnen wirkt bis heute auch als Teil unserer indigenen Volksheilkunde nach.
Heilpflanzen und Krankheiten der alten Steinzeit
Die steinzeitlichen Jäger und Sammler der arktischen Tundren, Steppen und Taigasteppen leben in einer gesunden Umwelt. Wasser und Luft waren sauber. In den kalten Klima gab es weniger Parasiten und pathogene Mikroorganismen als in den Tropen. Auch die geringe Bevölkerungsdichte trägt dazu bei, das ansteckende Krankheiten praktisch unbekannt waren. Ihre Lebensweise erlaubt Ihnen die körperliche Bewegung, die Herz und Blutkreislauf gesund halten und Körperzellen guten Sauerstoffversorgung. Wie auf Jagdwild basierende, eiweißhaltige Ernährung, ergänzt durch Wildkräuter, Wurzeln, Nüsse, Beeren, Vogeleier, Pilze und Käferlarven, hielten diese Menschen gesund. Mangelerscheinungen, Knochen und Zahnschäden waren anders als bei den späteren sesshaften Bauern, deren Kohlenhydrate überschüssige Ernährung vorwiegend aus Getreide (und Milchprodukten) bestand, kaum vorhanden. Mit dem Ende der Eiszeit und dem rapiden Erwärmen des Klimas vor rund 12.000 Jahren wurde dem großen Herden der Steppentiere, der Megafauna, die Lebensgrundlage entzogen. Sie starben aus oder zogen sich weiter nach Nordosten zurück. Die letzten Großwildjäger folgten ihnen. Wald, Birken, Weiden, Kiefern, Hasel Sträucher begannen die einst offenen Flächen zu bedecken. Die zurückgebliebenen Wildbeuter jagen klein wild und Wald Tiere wie Rehe und Wildschweine und sammelten mehr Nüsse, Eicheln, Grassamen, wie etwa das Schwaden Rispengras, Wurzeln aller Art, Muscheln und Krustentiere, und sie angelten Fische. Auch sie lebten in einer gesunden Umwelt und litten noch nicht an den Infektionskrankheiten, die später die sesshaften Bauern befallen würden.
An welche der Krankheiten und Gebrechen die steinzeitlichen Menschen zu leiden hatten:
Nieren und Blasenleiden sowie Rheuma ( bedingt durch kaltes liegen in den Erdboden Häusern oder mit Tierfellen bespannten Hütten, während der Eiszeit sogar auf Permafrostböden)
Durchfall und Magen Darm Störung (zum Teil gegen verdorbene Nahrungsmittel)
Hauterkrankungen (wahrscheinlich wegen mangelhafter Hygiene)
Atemwegserkrankungen( eventuell verursacht durch verrauchte Behausungen)
Verwundungen und Blutverlust auch Knochenbrüche (die unter anderem von Jagdunfällen stammten)
Frauenleiden, Komplikationen bei Geburt
Bis zum heutigen Tag erweist sich die indogene nordamerikanische und ostsibirische Heilkunde als eine unbeeinflusste Weiterentwicklung dieser Eiszeitmedizin (Wolf Dieter Storl).
Einige wichtige zirkumpolare Heilpflanzen
Schafgarbe
Rosmarinheide
Engelwurz
Bärentraube
Kalter Beifuß
Birke
Pilze der Birke
Sumpfdotterblume
Doldiges Winterlieb, Wintergrün, Harnkraut
Ackerschachtelhal
Waldweidenröschen
Bachnelkenwurz
Wacholder
Sumpfporst
Keulenbärlapp
Fieberklee, Bitterklee
Holunder
Brennnessel
Leider ist hierbei deutlich zu erkennen das Infektionskrankheiten weitgehend dem Neandertaler unbekannt war. Dies wäre mit dem Erscheinen des ersten modernen Menschen ( homo sapiens), eine der vielen plausiblen Möglichkeiten warum der Neandertaler vermutlich ausstarb. Wobei er nicht wirklich ausstarb sondern durch Verbindungen zwischen Neandertaler und Homo sapiens zu den Kindern führten die wir heute neu modernen Menschen nennen (homo sapiens sapiens). Wenn wir uns also als den Homo sapiens sapiens sehen wäre der Homo sapiens unsere genetische elterliche Verbindung. Demnach ist der Neandertaler evolutionärer unser Großvater.
Archäologen lassen heute eine Zeitzeugin sprechen:
Die Schamanin aus Bad Dürrnberg Bei Ausgrabungen in Bad Dürrnberg fanden die Archäologen eine Grabstätte (mesolithisch/6. Jahrtausend vor Christus) indem eine Schamanin begraben lag. Eine C14 Untersuchung er gab ihr Alter. Neben ihrem Skelett fanden die Archäologen ein weiteres, eines Säuglings, und schließt die Vermutung eines plötzlich eintretenden Todes. Die Untersuchung des Skeletts zeigte eine mögliche Todesursache einer Blutvergiftung ausgelöst durch einer Zahnfleischentzündung. Wodurch der darauffolgende Säugling, mit Eintritt des Todes der Mutter, einen vermutlichen Hungertod verstarb.
Bild ☝️ rekonstruiertes Gesicht der Bad Dürrnberg Schamanin.
Unsere immunologischer Stabilität verdanken wir unseren Ahnen oder denen die vor uns lebten. Sie lernten behutsam in der Welt aufzutreten um mit Bewusstsein ihren alltäglichen Problemen entgegenzutreten. Die Konsequenzen waren weit eindeutiger als heute. Gleichwohl auch der Neandertaler heute kaum eine über Lebensgrundlage hätte, aufgrund der Reizüberflutungen von Flora und Fauna unsere heutigen Umwelt, glaube ich das bereits der Homo sapiens die Grundlagen kannte Infektionskrankheiten in einem Maße einzuschränken dass diese bis heute mit seinen genetischen Nachkommen überlebensfähiger war. Wie dieser sich gegen Viren und Bakterien behauptete erfährst du vielleicht im nächsten Blog. Dein Schamane Mike
Sehr interessant. Vielen Dank 🙏🏻